Vita
Buchholz, Thomas Walter
am 27. August 1961 in Eisenach/Thüringen geboren, absolvierte Thomas Buchholz zunächst eine Ausbildung zum Klaviertechniker bei Blüthner in Leipzig. Bis 1988 studierte er an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Sologesang, Komposition (Günter Neubert)
und Musikpädagogik (H.-G. Mehlhorn), 1989?–?1991 war er Meisterschüler für Komposition bei Ruth Zechlin an der Akademie der Künste zu Berlin. Kompositionskurse bei Rudolf Kelterborn, Witold Lutoslawski und John Cage ergänzten seine Studien.
Seine Werke wurden in vielen Ländern Europas, in Japan und den USA aufgeführt, ergänzt von Rundfunk- und CD-Produktionen. Mit über 160 verlegten Einzelwerken bei internationalen Verlagen wie Schott Music, Verlag Neue Musik, Hofmeister u. a. liegt ein
umfangreiches Gesamtschaffen vor, dass fast alle Genres zeitgenössischer Musik umfasst.
Zudem erhielt Buchholz diverse Stipendien und Kompositionspreise, Förderungen durch DAAD und Goethe-Institut bei mehreren Auslandsaufenthalten (Petersburg, Moskau, Vilnius, Jerewan). Als Dozent wirkte er bei nationalen und internationalen Seminaren und
Workshops zu Themen der Neuen Musik.
Die Zusammenarbeit mit wichtigen internationalen Künstlern und Ensembles wie Howard Arman, Georg Christoph Biller, Christfried Brödel, Clemen Leben, Carin Levine, Reinbert Evers, dem Hilliard Ensemble, dem Chor und Orchester des Mitteldeutschen Rundfunks,
dem Thomanerchor Leipzig, dem Münchner Kammerchor, dem Jerewaner Kammerchor, vocal modern oder dem Stadtsingechor Halle wirkten auf Buchholz‘ kompositorisches Schaffen. Viele seiner Werke entstanden im Auftrag für diese Künstler und Ensembles.
Im Jahr 2018 war seine Komposition „Friede und gute Zeit“ (Schott) Pflichtwerk in der Endrunde des Deutschen Chorwettbewerbs. 2006 erhielt er den Auftrag für das Orchesterwerk „Die Stadt“ (Int. Sternscher Musikverlag) zum 1200jährigen Jubiläum der Stadt Halle.
2016 komponierte er für das 900jährige Jubiläum des Stadtsingechores sein Werk Nongenti (Schott), nachdem er zuvor für das Jubiläum 800 Jahre Thomanerchor Leipzig die Kantate Aus der Tiefe (Schott) vorgelegt hatte.
Anlässlich des Gedenkens an den Genozid an dem Armenischen Volk vollendete er 2015 den Zyklus Armenische Hymnen (Schott), der zu verschiedenen kulturellen Höhepunkten in Deutschland und Armenien erklang.
2018/19 erhielt Buchholz von der Anhaltischen Philharmonie Dessau den Auftrag für seine große Orchesterkomposition Feininger-Fraktale (Verlag Neue Musik) anlässlich des Bauhaus-Jubiläums.
Buchholz arbeitet neben seiner kompositorischen Tätigkeit als Hochschullehrer, Musikpädagoge und Dirigent. Seit 1998 unterrichtete er regelmäßig am Jerewaner Komitas-Konservatorium in Armenien. 1999 wurde er dort zum ordentlichen Professor für Komposition berufen.
Seit vielen Jahren widmet er sich in der Komponistenklasse Sachsen-Anhalt dem künstlerischen Nachwuchs. Einige seiner Schülerinnen und Schüler sind selbst erfolgreich als Komponisten und Musikpädagogen tätig.
Seine musikwissenschaftliche Publikationen konzentrierten sich auf den Themenschwerpunkt Tradition und Moderne, von ihm liegen zudem Forschungsarbeiten über Georg Anton Benda, sowie wiss. Editionen zu Ausgaben historischer Musik (Edition Gravis) vor.
Darüber hinaus gilt Buchholz als Experte für die Musik Armeniens und hat diverse Publikationen und Werkausgaben zu dem Komponisten Komitas vorgelegt. Zu internationalen wissenschaftlichen Konferenzen wird er regelmäßig als Dozent eingeladen.
Thomas Buchholz ist in diversen ehrenamtlichen Funktionen tätig, wie beispielsweise als stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen, Sachen-Anhalt der Deutschen Komponistenverbandes (DKV). Von 1996 bis 2014 war er Künstlerischer Leiter der Hallischen Musiktage.
Quellen:
MGG Supplement 2008, (Christoph Sramek)
KDG (Gert Richter)
ILNL (Peter Borde)
Wikipedia
Das Händel-Haus in Halle (Große Nikolaistr. 5, D-06108 Halle, Tel.: +49-345-500900)
unterhält ein Komponistenarchiv über Th. B. mit Manuskripten, Konzertprogrammen,
Kritiken, Publikationen und einem Tonarchiv sowie allen verfügbaren Ausgaben seiner Werke.
Stipendien:
1992 und 1994 Stiftung Kulturfonds Berlin
1994 Forum Junger Komponisten
1996 Stipendium Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf
1998 Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt
1998 Stipendium der Stiftung Kulturfond Berlin
2000 Land Sachsen-Anhalt
2003 Stiftung Kulturfonds Berlin
2005 Land Sachsen Anhalt
2011 1. Preis der EKD zum Lutherjubiläum
Auftragswerke (Auswahl):
1989 Stadt Halle (Konzert für Posaune und Kammerensemble)
1992 Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik (Kammersinfonie II)
1993 Institut für Aufführungspraxis Michaelstein (Kammersinfonie III)
1994 Händelfestspiele der Stadt Halle (Ludus campanarium halensis)
1994 Landesverband Deutscher Komponisten (Kammersinfonie IX)
1995 Schütz-Akademie Thüringen (Kammersinfonie VII)
1996 Hallische Musiktage (Kammersinfonie X)
1996 Internat. Sommerkurs junger Instrumentalisten, Blankenburg/Harz (Synkreation I für Orchester)
1997 Kunstinstitut BAJA für Pflichtstück f. Wettbewerb (Himmelsfarben)
1997 Musikschule Berlin Mitte Pflichtstück für Gitarrenwettbewerb (repetitorium)
1998 Staatl. Komitas-Chor der Rep. Armenien (Armenia clamans)
1999 Mitteldeutscher Rundfunk (Orplid für Chor á cappella)
2000 Sächsischer Musikbund (RICERCAR á 6)
2000 Staatl. Komitas-Konservatorium Eriwan (Yerevaner Trios)
2002 Förderkreis des Händel-Hauses Halle (Ensemblekomposition)
2004 Kiever Kammerakademie (Genesis f. Solovioline und Streicher)
2005/2006 Stadt Halle, vokalsinf. Werk zum Jubiläum 1200 Jahre Stadt Halle (Die Stadt)
2006/2007 Kiever Kammerakademie (Spielspiel)
2008 Sternscher Musikverlag (Bearbeitung von Cornelius op. 6)
2008 Akademie f. Alte Musik Berlin (Bearb. Scarlatti: Poi che riseppe)
2008 Festival impuls (Les danses imaginaires pour deux orchestres)
2010 Festival impuls (The Young Person's Guide to New Music)
2011 Jugend musiziert (drei mondlieder)
2012 Festival impuls (Händels Alptraum)
2012 Kantate "Aus der Tiefe" für die Thomaner
2013 Tonkünstlerfest Magdeburg (Klingelfranz)
2014 Festival impuls (Gegen-Impuls für Orchester)
2015 ExpoMusic 2015 für die Expo Mailand
2016 Auftrag für die 900-Jahrfeier des Stadtsingechores Halle
2018 "Friede und gute Zeit" ist Pflichtstück beim Deutschen Chorwettbewerb
2019 Auftrag für das BAUHAUS-Jubiläum (Feiniger-Fraktale für gr. Orchester)
2020 Festival impuls (Mutterland f. Klavier und Orchester)
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