Werkeinführung
Thomas Buchholz: Trois Airs Baroques für Barockvioline und Truhenorgel
Eine neue Musik für alte Instrumente zu erfinden ist natürlich
ein besodneres Unterfangen, das in letzter Zeit auch etwas modern geworden
ist. Aber angesichts der elemntaren Tatsache, dass man heute ohnehin fast
immer für ein historisches Instrumentarium schreibt, wenn die "klassischen"
Instrumente verwendet werden, deren Entwicklung mit dem 19. Jahrhundert
in der Regel abgeschlossen war, rechtfertigt zumindest die Idee, auch für
ein Instrumentarium zu komponieren, das noch etwas älter ist. Zumindest
werden dabei die Klangmöglichkeiten alter Barockinstrumente erweitert,
deren msuikalische Gegenwart im historischen Verständnis der Musikgeschichtsschreibung
abgeschlossen zu sein schien. Andererseits dringt der Komponist in die
moderne Welt der "musikalischen Grabpflege" ein, die ihn aus der Gegenwart
des Konzertalltag offenbar herausgedrängt hat. Ich würde das
als den doppelten Weg einer Gegenwartssuche bezeichnen wollen, einen Weg,
die gegenwartslose Gegenwart der sogenannten Avantgarde zu durchbrechen.
Allerdings weiß ich um die Gefahren derartiger intrumentaler Rückgriffe.
Ich weiß aber auch um die klangliche Bereicherung, die die Barockinstrumente
der Neuen Musik geben können. An dieser Stelle danke ich für
die Anregungen zu dieser Arbeit Aloysia Assenbaum- Holloway und John Holloway.
Halle, 1999 Th. Buchholz
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