Werkeinführung
Der große Atem
Besetzung:
Bassposaune, Orgel, Sprecher zum Lesen der literatischen Vorlage ad lib.
Werkstruktur und Dauer
7 Sätze
Gesamtdauer:16'00"
Bemerkungen:
Langsam beginnt unsere Epoche der Nachkriegsgeborenen ihren Frieden zu verlieren, der ein dreiviertel Jahrhundert in Europa gehalten hat. Nun entsinne ich mich an jene Orte, die in jedem Krieg die Orte des Friedens sind, die Orte, wo Gott wohnt. Ingeborg Stein (1934-2020) begegnet einem solchen Ort nach einem turbulenten Leben im Raum zwischen künstlerischem Tun und wissenschaftlichen Arbeiten. Diese Vollendung in einer wunderbaren Erlebniswelt der Natur von Weimar-Tiefurt erschien mir eine Antwort geben zu können, auf all das, was uns heute begegnet, am Ende des Friedens.
In sieben Texten berichtet die Autorin von ihren Gedanken und Beobachtungen beim Blick aus dem Fenster ihrer Alterwohnung in Kammergut Tiefurt, der Begegnung mit einem Raben, der ihr Gesprächspartner wird und den Erkenntnissen über das Leben vor der Friedhofsmauer. Es geht nicht um alltägliches Geschwätz vom Niveau gegenwärtiger Fernseh-Talks - es geht um das Wesentliche, um das, was was dem Leben und Denken Bedeutung verleiht.
Das sind die Dinge, die nur mit unserem Wesen zu tun haben, dem göttlichen Geist in uns und der wunderbaren Zuversicht von der Endlosigkeit des Seins. Das sind die Dinge, die uns trösten und die uns in allem Leid und in aller täglicher Not erfüllen. Am Ende folgen wir dem Fährmann, der über die Mauer seinen Kahn bringt zum Ziel des Lebens mit jener Endlosigkeit des Endes, jener Erfülltheit des Tuns, gekoppelt an den gut geglaubten Menschen, der sich letztlich nur in Gottes großem Atem erfüllt.
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